Meiner Ansicht nach gelten für die Therapie von Traumata (genauer gesagt: Psychotraumata) in der Tiefe dieselben Regeln wie für die Behandlung aller anderen
seelisch-emotionalen oder psychosomatischen Störungen auch. Bei starker Traumatisierung ist jedoch ein wesentlich vorsichtigeres Vorgehen nötig. Und es müssen die nötigen Ressourcen eingerichtet
werden. (s.u.)
Das Wichtigste: moderne Neurowissenschaft weiß eindeutig, dass Trauma nicht im Ereignis liegt, sondern im Nervensystem. Und zwar insbesondere im sogenannten Autonomen Nervensystem (ANS), welches nicht ohne weiteres willentlich beeinflussbar ist. Und es ist bei einer Traumatherapie allein schon aus diesem Grund NICHT sinnvoll, sich zu viel dem Ereignis zuzuwenden.
Ein Trauma ist ein Folgezustand. Ein Einzel-Ereignis an sich ist noch kein Trauma. Ein Ereignis kann traumatische Auswirkungen haben und es entsteht dann dadurch ein Trauma.
Der Mensch verarbeitet ein Einzel-Ereignis traumatisch, wenn in einer existentiell (lebens-)bedrohlichen Situation seine geistigen, emotionalen und körperlichen Verarbeitungsmöglichkeiten überfordert werden, er insbesondere nicht fliehen oder nicht kämpfen kann, also ohnmächtig-ergeben ausharrt oder erstarrt.
Indirekte Traumatisierung kann entstehen bei z.B. Beobachtern von traumatisierenden Situationen wie z.B. einem schweren Unfall oder einem (Selbst-)Mord.
Was der Unterschied im Detail ist, darüber könnte man sicherlich lange Fachsimpeln. Etwas vereinfachter ausgedrückt meine ich dazu: Bei der Entstehung eines Psychotraumas gibt es schärfere und tiefere Schnitte und Spaltungen in der seelisch-geistigen und auch körperlichen Struktur. Es geht auf eine Art tatsächlich etwas Ganzes kaputt. Die zerspringende Scheibe oben ist ein gutes Bild. Es ist aber zum Glück möglich, auch hier heilenden Einfluss zu nehmen. Die Abtrennung von Teilen des Gesamterlebens ist radikaler. Man könnte auch sagen: gnadenloser.
Die neurotische Symptombildung ist "weicher", Hintergründe sind eher unbewusste Konflikte, Loyalitätsprobleme oder systemische Kräfte, die unbewusst wirken. Hier greifen eher die klassischen Abwehr- und Verdrängungsmechanismen.
Es gibt eine Vielzahl von traumatisch möglich wirkenden Erlebnissen. Hier seien alle mit körperlicher Gewalt und (Lebens-)Bedrohung einher gehenden Situationen genannt. Dazu kommt bei z.B. sexuellem Missbrauch noch die Verletzung der intimen körperlichen und seelischen Integrität.
Der Mensch kann weder fliehen noch sich wehren. Um all die Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Scham und Schmerzen überstehen zu können, finden Spaltungen statt. Das Gesamterleben zerspringt in mehrere Anteile des Erlebens. Einige davon werden dissoziiert (abgespalten) und sind dann nicht mehr spürbar. Andere Teile bleiben weiterhin wahrnehmbar - seien es Gefühle, Gedanken, Bilder, akustische Eindrücke, Flashbacks oder auch körperliche Beschwerden wie Schmerzen, Herzklopfen oder Bluthochdruck.
Die posttraumatische Belastungsstörung PTBS (PTSD) ist sozusagen all das an Symptomen, was permanent oder in Anflügen / Anfällen (z.B. in Form von Flashbacks) vom traumatisierten Menschen erlebt wird. Es sind all die Erlebnis-Teile, die nicht ganz weggesperrt worden sind. Sie rufen sozusagen ständig oder immer wieder "Hallo, da ist noch etwas Unerledigtes". Im Gegensatz zu den "normal-neurotischen" sonst üblichen Symptomen der meisten "Normal-Kranken", sind hier die Symptome insgesamt verschärfter und beeinträchtigen das Leben stärker. Der Leidensdruck ist höher.
Das Entwicklungstrauma entsteht durch eine traumatisierende Biographie, durch kaum aushaltbare, sich über Jahre erstreckende Lebensumstände wie z.B. gewalttätig-missbräuchliche Eltern oder auch starke Vernachlässigung oder beides. Es zieht sich oft über viele Jahre der Kindheit, möglicherweise beginnt es schon im Bauch der Mutter.
Hier kommt es zu verschiedensten Störungen des Erlebens, des Fühlens, des Bindungsverhaltens, der Selbstregulation.
Die Menschen sind sich oft selbst fremd.
Depressionen, Ängste, Misstrauen, Selbstwertprobleme oder auch schamlos-unangemessene Nähe oder Distanzlosigkeit könnten auftreten. Darüber hinaus können auch Zwänge, sexuelle Funktionsstörungen, Promiskuität, (Sex-)Sucht oder Prostitution entstehen.
Auch, wenn ich weiter oben erwähnt habe, dass das Trauma genauso zu behandeln ist wie andere Probleme, so gilt hier doch etwas Besonderes: es gibt den sogenannten Traumateil. Dies ist das Paket der schlimmsten Erlebnisanteile am Gesamterleben. Dieses Paket ist sozusagen eingeschweißt bzw. eingefroren und dadurch gut in den neuronalen Netzwerken des Gehirns verpackt und versteckt. Dieses Traumapaket ist durch komplette Abspaltung vom Rest unschädlich gemacht worden. Allerdings erlebt der Mensch weiterhin die etwas weniger schlimmen Aspekte des ursprünglichen Gesamterlebens. Diese lassen sich nur behandeln, wenn die abgespaltenen Teile wieder in Kontakt mit dem Rest kommen können.
Mit Hypnosetherapie und auch dem Klopftherapiekonzept SPOT. Beide Verfahren sind sehr gut geeignet, effektive und verantwortungsbewusste Traumatherapie umzusetzen. Das Besondere ist, dass mit
beiden Verfahren blind / geheim / inhaltsfrei gearbeitet werden kann. D.h., es ist NICHT nötig, dass die traumatisierenden Ereignisse erinnert oder berichtet werden
müssen!
Unterstützen kann man die Behandlung auch noch mit den bewährten Trauma-Mitteln der Homöopathie.
Dieses Gesamtkonzept nenne ich "Geheime Therapie" - hier mehr dazu.
In anderen Fällen ist es jedoch entweder erwünscht oder wichtig, aufdeckend zu arbeiten.
Eine wichtige Botschaft ist: ES IST VORBEI! - DU BIST JETZT IN SICHERHEIT!