Trauer ist eines der echten Grundgefühle des Menschen. Durch sie verarbeiten wir Erlebnisse wie z.B. Enttäuschungen oder Verluste. Wenn wir nun Trauer als Gefühl irgendwann grundsätzlich “abgeschaltet” haben, um sie und den Schmerz nicht mehr fühlen zu müssen, so sind in der Regel die allgemeine Lebendigkeit und Fähigkeit zur Freude ebenfalls eingeschränkt oder blockiert. Außerdem ist der Entwicklung einer Depression Tür und Tor geöffnet.
Traurigkeit unterscheidet sich vom Mechanismus her deutlich von dem der Depression. Depression bedeutet, dass hier etwas gewaltig feststeckt, der Mensch in eine – unbewusst ausgelöste – Starre und Leblosigkeit auf verschiedenen Ebenen geraten ist.
Sie wissen sicherlich, wie befreiend und lösend es ist, einmal richtig zu weinen!
Diese mutige Frau hat sich gegen damals etablierte Kreise gestellt und tatsächlich Interviews mit Sterbenden geführt. 1969 veröffentlichte Sie ihre Ergebnisse in “Interviews mit Sterbenden”. Diese bis heute gültigen Phasen gelten nicht nur für das Sterben, sondern grundsätzlich jede Art von Verlust. Dort laufen die emotionalen und psychologischen Prozesse dann oft weniger ausgeprägt oder auch unbewusst ab. Je nachdem, wie bedeutsam der Verlust ist.
Unten sehen Sie eine Grafik. Diese zeigt, wie jegliche menschliche Handlung mit dem “Intentionsgefühl” (Absicht) beginnt. Dies ist oft unbewusst, sobald es bewusst wird, erlebt der Mensch es als Neugier. Es verstärkt sich schließlich zum Wunsch (Vorstellung) und schließlich zum “Willen / Wollen“. Dies kann man beim Kleinkind gut beobachten.
In der Grafik folgen die Gefühle aufeinander im Handlungs- und Erlebensablauf. Es gibt jene Umschlagspunkte, die die Zwiegespaltenheit (die Ambivalenz des Erlebens) darstellen.
Aus dem Grundgefühl der Intention und der Neugier erwächst bei zunehmendem Streben stets auch eine existentiell begründete Angst als Gegenstrebung, die zur Vorsicht mahnt und sich zu Ängsten bis hin zur Schizophrenie steigern kann. Kommt diese bremsende Angst nicht zum Zug, so kann Suchtverhalten und Gier entstehen.
Der Mensch würde in der Ambivalenz zwischen Neugier und Wollen mit der zugehörigen Angst verbleiben, gelänge es ihm nicht, Aggression zu entwickeln und sich daraus zu befreien. Angst wird durch aggressives und zielgerichtetes Handeln überwunden. (möglichst situationsgerecht und sozialverträglich)
Durch das Wollen und Handeln kommt es zur Tat, die die Welt des Menschen verändert.
Wenn nun die Welt verändert wird, so vergeht die “alte Welt”. Und diese wurde ja vorher in ihrem “wirklichen” Sein gar nicht wahrgenommen, sondern nur im konstruierten gedanklich-emotionalen Abbild des Gehirns über diese Welt, also in seinen Weltbildern. Somit verliert das Gehirn, der Mensch, einen Teil seiner Konstruktionen – bei noch so kleinen Veränderungen. Dies ruft automatisch – selbst bei nur kleinen und kleinsten Veränderungen – ein Gefühl des Verlustes hervor. Dieses will durch den Trauerprozess verarbeitet werden. Wenn dieser sich steigert, wird er zunächst einmal bewusst. Er kann sich bis zur Depression steigern.
Im Umschlagpunkt der Trauer kann durch die zunehmende Akzeptanz der neuen Situation, der erlebten Welt, sich Zufriedenheit und wieder Lebensfreude einstellen. Wenn sich dieses Erleben illusorisch steigert, kommt es zu krankhaften Phänomenen wie (unangemessener) Euphorie oder Manie.
Schon Sigmund Freud sprach von Trauerarbeit. E. Kübler-Ross hat dies in den o.g. Phasen beschrieben.
Weiterhin zeigt die Grafik, dass, wenn das “ambivalent” folgende Gefühl nicht zum Zug kommt, es zur Entgleisung des vorherrschenden Gefühls kommen kann. Dann bilden sich die genannten Pathologien über und unterhalb des grünen Bereichs aus.
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Vom 24.06. bis zum 28.06.24 ist Urlaub.
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit!